Reinhardtsgrimma wurde erstmals 1206 urkundlich erwähnt. Genannt wurde es, wie auch heute noch mundartlich, Grimme, aus dem nach einer Urkunde die Brüder Reinholdus und Hugo de Grimme stammten. Sie und ihr Vater sind wohl die Gründer der Orte Reinhardtsgrimma, Reinholdshain und Hugesdorf (Hausdorf).
Ein bezeichnendes Licht wirft ein numismatischer Fund, welche wohl die älteste Geschichte Reinhardtsgrimma ist. Beim Roden eines Baumes auf einem Rittersgutsgrund im Herbst 1867 barg man einen Topf mit 2300 Brakteaten (einseitig geprägte Silbermünzen), bei denen es sich in der Mehrzahl um Stücke des Markgrafen Heinrich zu Meißen (1221 - 1288), die aus der Zeit von 1230 - 1260 stammten, handelte. Desweiteren waren in dem Fund 36 bömische Münzen und 14 verschieder Typen enthalten. Dieser Fund beweist, das in diesen frühen Jahren hier oder in nächster Umgebung ein wichtiger Verkehrsübergang zwischen Sachsen und Böhmen gewesen sein muß.
Sehenswert in Reinhardtsgrimma ist zum einen das im 18. Jahrhundert von Oberlandbaumeister Johann Friedrich Knöbel erbaute Barockschloss mit Parkanlagen im englischen Stil. Das Schloss ist eines der schönsten Zeugnisse des sächsischen Rokoko.
Zum zweiten wird die erstmals 1495 erwähnte evangelische Kirche benannt, die zu den ältesten und größten Kirchen in der Umgebung zählt. Eine Silbermannorgel, welche der berühmte, aus Kleinbobritzsch bei Frauenstein stammende Orgelbaumeister Gottfried Silbermann (1683 - 1753) als 21. Kunstwerk erbaute, befindet sich in dieser Kirche und zählt zu den schönsten ihrer Zeit.
Reinhardtsgrimma hat heute ca. 900 Einwohner.