Zu der Zeit, als in einigen sächsischen Regionen, besonders im Erzgebirge, bitterste Not herrschte, als der Bergbau in Glashütte langsam zum Erliegen kam und die Landwirtschaft durch Missernten und Trockenheit stark gelitten hatte, beschloss Ferdinand Adolf Lange (18.02.1815 - 03.12.1875), Sohn eines Dresdner Büchsenmachermeisters, der armen Bevölkerung, die sich in Bezug auf Ackerbau und Handel in den ungünstigsten Verhältnissen befand, Nahrung und Wohlstand zu geben.
1845 wurde Glashütte ausgewählt, um den Grundstein zu Uhrenfabriken in unserem Vaterland zu legen und die Uhrmacherkunst zu reformieren. Lange nahm einen Kredit auf und schloss schließlich mit der Landesregierung einen Vertrag, der ihn verpflichtete, binnen drei Jahren 15 Lehrlinge im Uhrmacherhandwerk auszubilden und mit Ihnen eine Taschenuhrproduktion zu beginnen. Lange bildete seine Lehrlinge und Arbeiter zu hervorragenden Spezialisten aus. Im Ort entstanden eine Vielzahl kleiner Werkstätten und Betriebe, die den wachsenden Wohlstand der Gemeinde vorantrugen.
Neben Ferdinand A. Lange trugen Namen wie Assmann (seit 1852), Gläser (seit 1885), Großmann, Strasser & Rohde ( seit 1875), UFAG und UROFA (seit 1926) Stübner (seit 1905) und nicht zuletzt Dürrstein mit seinen UNION Uhren (seit 1893) entscheidend zum guten Ruf der Glashütter Uhrmacher bei. Viele wertvolle Uhren dieser bedeutenden Epoche Glashütter Uhrmacherei können heute noch im Glashütter Uhrenmuseum bewundert werden.
Nicht vergessen darf man Moritz Großmann, der sich 1854 als selbständiger Uhrenfabrikant in Glashütte ansiedelte. Er war es, der die berühmte Glashütter Uhrmacherschule gründete, die am 1. Mai 1878 als Lehranstalt des "Zentralverbandes der deutschen Uhrmacher" den Unterricht beginnen konnte. Ein Denkmal für F. A. Lange, das am 31. August 1895 eingeweiht wurde, ist auf dem Markt zu besichtigen.
Ferdinand Adolph Lange-Denkmal am 31. August 1895