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Evang.-Luth. Pfarramt
Markt 6
D-01768 Glashütte/Sachsen

Eine um 1495 vorhandene Kapelle, die der Kirche zu Johnsbach angehörte, wurde nach dem Regensburger Bischoff St. Wolfgang (†994) benannt, der neben St. Anna als Schutzheiliger der Bergleute galt. Die beiden ihnen gewidmeten Tage beging man auch in Glashütte festlich, wobei der einsetzende Bergsegen auch der Kapelle Einkünfte brachte, weil sie von jeder Grube einen Kux besass. Herzog Georg genehmigte 1519, dass die Bergkapelle in eine Pfarrkirche umgebaut wurde. 1520 wurde dann mit dem Bau der Kirche begonnen. Die Bauarbeiten zogen sich bis 1535 hin, der Kirchturm wurde sogar erst 1579 fertiggestellt.
Die Kirche ist in ein breites, mit hohem Satteldach abgedecktes Langhaus und einem schmalen Chor mit polygonischen Ostabschluss gegliedert. Den großen Turm krönt eine welsche Haube mit Laterne und Zwiebel. Die seltene holzgeschnitzte Bergmannskanzel übergab der Dresdner Handels- und Ratsherr Salomon Voigt 1650 als besonders schönes Geschenk. Eine, auf einem Block von örtlichem Gestein (Quarz, Gneis, Amethyst und Schwerspat) stehende, übermannsgroße Gestalt eines Obersteigers in Festtracht trägt die Predigtkanzel. Die erste Orgel wurde 1597 angeschafft, 200 Jahre später baute Johann Christian Keyser, ein Schüler des berühmten Orgelbaumeister Gottfried Silbermann, die 2. Orgel.
Ein Schicksal der Glashütter Kirche ist noch hervorzuheben. Am 24. August 1710 zwischen 22:00 Uhr und 0:00 Uhr vollführte Lips Tullian mit seiner Räuberbande im Schutz eines starken Gewitters in der Kirche einen großen Einbruch. Die Räuber stahlen außer Bargeld und vergoldeten Abendmahlgeschirr als kostbarste Beute eine Königskette an der ein silberner Vogel mit einer vergoldeten Krone auf dem Kopf und Augen von Rubinen hing. Dieses wertvolle Stück hatte Herzog Georg der Schützengesellschaft geschenkt.